Arbeitskreis SCHULE

Im Arbeitskreis Schule treffen sich Menschen, die am Entstehen und an der Weiterentwicklung lebendiger Gemeinschaften – vor allem auch in Schulen – interessiert sind, und diese auch aktiv fördern und gestalten. Zum Arbeitskreis Schule zählen Dr. Hania Fedorowicz, Mag. Dorothea Gmeiner-Jahn, Dipl.-Päd. Christa Hausbacher, Dipl.-Päd. Silke Rabl-Gernat.

Die Mitglieder treffen sich 1-2x jährlich. Auch gibt es zwischenzeitlich Austausch über mail oder skype.  Die Koordination des Arbeitskreises hat zurzeit Silke Rabl-Gernat inne.

Wir freuen uns über jede Anregung, über jede neue Idee! Wenn Sie Fragen haben oder an der Mitarbeit im Arbeitskreis interessiert sind, nehmen Sie bitte Kontakt mit der Koordinatorin des Arbeitskreises auf!

Angebote AK SCHULE

Jede/r, die/der im Lern- und Arbeitsfeld Schule tätig ist, weiß, dass Konflikte zum Schulalltag gehören. Das beginnt in der Volksschule und zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Schulzeit. Konflikte an sich sind nichts Schlechtes – sie zeigen die unterschiedliche Auffassung und Herangehensweise zu verschiedenen Themen. Wichtig ist, dass man früh genug lernt, sie anzusprechen, ihnen nachzugehen und sie gewaltfrei zu lösen. Wir versuchen aber, nicht den Konflikt in den Mittelpunkt zu stellen, sondern gehen der Frage nach, welche Gemeinsamkeiten die Menschen haben. Im Laufe der Erfahrungen in Schulen, mit Schüler/innen und Lehr/innen, auf Fortbildungen, in PH, mit LSR etc. haben sich folgende Angebote für Schulen
herauskristallisiert:

Lehrgang Schulmediation

  • Ein einziger klarer Streitpunkt
  • Beziehung zwischen Menschen
  • Gefühle
  • Kommunikation zwischen Menschen (Umgang miteinander, Missverständnisse…)
  • Identität (Akzeptanz, Herkunft, Sprache …)
  • Streit zwischen Menschen, die zusammenarbeiten
  • Umgangsformen und Umgangston
  • Generationskonflikte
  • Konflikte zwischen Österreicher*innen und Ausländer*innen/zwischen verschiedenen Schultypen
  • Spannungen zwischen Mädchen und Buben
  • Etwas über dich selbst und den anderen lernen
  • Deine Einstellungen und Verhaltensweisen überdenken können
  • Verantwortung für Fehler übernehmen
  • Dich selbst und einem anderen verzeihen
  • Dich als wertvollen Menschen erfahren
  • Differenzierte Wahrnehmung von Identität
  • Beziehungsfähigkeit wecken
  • Reflexionsvermögen üben
  • Spannung, Zwist, Unbehagen ansprechen
  • Empathie lernen bzw. stärken
  • Konflikte als natürliche Gegebenheiten sehen
  • Ausgrenzende Gruppenbildungen auflösen
  • Neuen positiven Sprachgebrauch entwickeln
  • Neue gemeinschaftliche Umgangsformen initiieren
  • Verschiedene Sichtweisen wahrnehmen und suchen
  • Positive Effekte für die Schulgemeinschaft
  • Führen von Mediationsgesprächen
  • 16 Personen einschließlich Lehrer*innen (Vielfalt in jeder Hinsicht ist erwünscht!)
  • 4 Workshop-Ganztage + 3 Übungs-Halbtage
  • Interesse an Konfliktlösung
  • Interesse an Rollenspielen
  • 50 € Selbstbehalt
  • 2-3 Räume, wenn möglich außerhalb der Schule und nebeneinanderliegend
  • Zertifikat

Mulitkulturelle Dialogveranstaltung für Schulen und Schulklassen

Viele Schulen weisen einen hohen Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund auf. Oft verbergen Schüler*innen mit Bezug auf andere Kulturen und Sprachen diese Tatsache vor ihren Kolleg*innen. Viele in Österreich geborene Schüler*innen haben aber zu wenig Kenntnisse über andere Kulturen, Religionen, Sprachen und deren Reichtum und Chancen. Unwissen, Abneigung, Spannungen, Reibereien bis zur Gewalt kennzeichnen allzu oft die täglichen Kontakte. Eine Schulkultur der gegenseitigen Wertschätzung für die persönliche Vielfalt der Schüler*innen und gemeinschaftliches Miteinander bleibt oft aus.

Über ein konfliktlösendes Dialogformat für Gruppen ist es möglich, Identitätsfragen anzusprechen, vor allem in Bezug auf kulturelle und religiöse Zugehörigkeiten. Unterschiede werden zugelassen sowie Gemeinsamkeiten werden sichtbar und können reflektiert werden.

Eine Dialogveranstaltung beginnt mit einer Einführung der „Volkszählung“ – das ist eine Kennenlernmethode nach GBKL und der Einladung zur aktiven Teilnahme. Danach wird anhand von dialogischer Kommunikation, Austausch und Interkation ermöglicht. Welches Thema für Ihre Schule bzw. Schulklasse interessant und wichtig ist, wird in einem vorher stattfindenden Gespräch geklärt, ebenso die Rahmenbedingungen.

  • Was brauche ich, um mich aufgehoben zu fühlen?
  • Wie erlebe ich Zugehörigkeit oder Ausgrenzung?
  • Wie wollen wir das Miteinander gestalten?
  • Was ist für jede*n wichtig?
  • 3 – 4 Stunden
  • Altersgruppe Volksschule: 8 – 10 Jahre
  • Altersgruppe Sekundarstufe I: 10 – 14 Jahre
  • Altersgruppe Sekundarstufe II: ab 15 Jahren

Das Projekt kann als Klassen- oder Schulprojekt organisiert werden. Eingeladen sind Lehrer*innen, Schüler*innen und gegebenenfalls auch die Eltern.

  • 60 Teilnehmer*innen, dabei eine maximale Gruppengröße von 25 TN pro Prozessleiter*in
  • Richtwert: 250 € pro Prozessleiter*in – Raummiete und ggf. Anfahrtskosten/Übernachtung sind dabei nicht inbegriffen

Volksschulprojekt

“Alle Menschen sind verschieden – wir sind alle Menschen“

Bei diesem Projekt steht die Gemeinschaft der Schule im Mittelpunkt. Hier werden gemeinschaftsfördernde Elemente spielerisch erarbeitet. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich selbst und die anderen besser kennenzulernen, zu achten und zu respektieren. Sie erfahren, dass Konflikte zum menschlichen Zusammenleben dazugehören und nichts Schlechtes sind! Sie lernen, mit Konflikten positiv umzugehen und nicht als Verlierer*in aus einem Konflikt herauszugehen.

  • 4 Module zu jeweils 2 Stunden
  • Modul 1: Miteinander sein und tun
  • Modul 2: Was freut mich – was ärgert mich?
  • Modul 3: Ich bin anders – ich gehöre dazu!
  • Modul 4: Frieden schenken
  • Volksschulkinder – 6-10 Jahre
  • 16 – 20 Kinder, klassen- und altersgemischt
  • 1 Lehrer*in von der Schule
  • 2 Projektbegleiter*innen vom Einsatz Inter-Aktion!
  • Richtwert: 250 € pro Prozessleiter*in

Vom Kennenlernen zur Gemeinschaft – die „Volkszählung“

Die „Volkszählung“ ist eine andere Art des Kennenlernens – nach einer sehr kurzweiligen Zeit – ca. 1- 2 Stunden je nach Bedarf, kennt man nicht nur die Namen der anderen Anwesenden. Man hat erste Eindrücke bekommen, wer die anderen sind, man gewinnt Vertrauen in die Gruppe und man ist an einer weiteren Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern interessiert. Es entwickeln sich erste Gemeinschaftsgefühle und man spürt: „Mir geht es gut in dieser Gruppe“. Eines ist möglich und wichtig: Unterschiede zuzulassen, aber trotzdem Gemeinsamkeiten zu suchen und wahrzunehmen!

Die „Volkszählung“ eignet sich sehr gut zum Kennenlernen von Gruppen, die entweder nur einen Abend miteinander verbringen, oder sie kann auch der gute Beginn einer länger andauernden Gemeinschaft, wie z.B. Elterngruppen einer Schulklasse, sein! Man kann die „Volkszählung“ auch gut für Gruppen einsetzen, die sich schon länger kennen, z.B. das Kollegium einer Schule, die aber besonderen Wert auf gemeinschaftsfördernden Umgang miteinander legen.

Das Faszinierende an der „Volkszählung“ ist, dass sehr bald ein wertschätzender Umgang gegeben ist, dass sie die aktive Beteiligung aller Mitwirkenden braucht und dass das Ergebnis immer das Resultat eines gemeinsamen Prozesses ist – und dass das den Anwesenden sehr schnell bewusst ist.

Die „Volkszählung“ ist ein Kernbestandteil der GBKL-Arbeit und weist deren Grundprinzipien im Tun auf.