Lehrgang Schulmediation
Mulitkulturelle Dialogveranstaltung für Schulen und Schulklassen
Viele Schulen weisen einen hohen Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund auf. Oft verbergen Schüler*innen mit Bezug auf andere Kulturen und Sprachen diese Tatsache vor ihren Kolleg*innen. Viele in Österreich geborene Schüler*innen haben aber zu wenig Kenntnisse über andere Kulturen, Religionen, Sprachen und deren Reichtum und Chancen. Unwissen, Abneigung, Spannungen, Reibereien bis zur Gewalt kennzeichnen allzu oft die täglichen Kontakte. Eine Schulkultur der gegenseitigen Wertschätzung für die persönliche Vielfalt der Schüler*innen und gemeinschaftliches Miteinander bleibt oft aus.
Über ein konfliktlösendes Dialogformat für Gruppen ist es möglich, Identitätsfragen anzusprechen, vor allem in Bezug auf kulturelle und religiöse Zugehörigkeiten. Unterschiede werden zugelassen sowie Gemeinsamkeiten werden sichtbar und können reflektiert werden.
Eine Dialogveranstaltung beginnt mit einer Einführung der „Volkszählung“ – das ist eine Kennenlernmethode nach GBKL und der Einladung zur aktiven Teilnahme. Danach wird anhand von dialogischer Kommunikation, Austausch und Interkation ermöglicht. Welches Thema für Ihre Schule bzw. Schulklasse interessant und wichtig ist, wird in einem vorher stattfindenden Gespräch geklärt, ebenso die Rahmenbedingungen.
Volksschulprojekt
“Alle Menschen sind verschieden – wir sind alle Menschen“
Bei diesem Projekt steht die Gemeinschaft der Schule im Mittelpunkt. Hier werden gemeinschaftsfördernde Elemente spielerisch erarbeitet. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich selbst und die anderen besser kennenzulernen, zu achten und zu respektieren. Sie erfahren, dass Konflikte zum menschlichen Zusammenleben dazugehören und nichts Schlechtes sind! Sie lernen, mit Konflikten positiv umzugehen und nicht als Verlierer*in aus einem Konflikt herauszugehen.
Vom Kennenlernen zur Gemeinschaft – die „Volkszählung“
Die „Volkszählung“ ist eine andere Art des Kennenlernens – nach einer sehr kurzweiligen Zeit – ca. 1- 2 Stunden je nach Bedarf, kennt man nicht nur die Namen der anderen Anwesenden. Man hat erste Eindrücke bekommen, wer die anderen sind, man gewinnt Vertrauen in die Gruppe und man ist an einer weiteren Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern interessiert. Es entwickeln sich erste Gemeinschaftsgefühle und man spürt: „Mir geht es gut in dieser Gruppe“. Eines ist möglich und wichtig: Unterschiede zuzulassen, aber trotzdem Gemeinsamkeiten zu suchen und wahrzunehmen!
Die „Volkszählung“ eignet sich sehr gut zum Kennenlernen von Gruppen, die entweder nur einen Abend miteinander verbringen, oder sie kann auch der gute Beginn einer länger andauernden Gemeinschaft, wie z.B. Elterngruppen einer Schulklasse, sein! Man kann die „Volkszählung“ auch gut für Gruppen einsetzen, die sich schon länger kennen, z.B. das Kollegium einer Schule, die aber besonderen Wert auf gemeinschaftsfördernden Umgang miteinander legen.
Das Faszinierende an der „Volkszählung“ ist, dass sehr bald ein wertschätzender Umgang gegeben ist, dass sie die aktive Beteiligung aller Mitwirkenden braucht und dass das Ergebnis immer das Resultat eines gemeinsamen Prozesses ist – und dass das den Anwesenden sehr schnell bewusst ist.
Die „Volkszählung“ ist ein Kernbestandteil der GBKL-Arbeit und weist deren Grundprinzipien im Tun auf.